Liebe Vorredner,
bitte nehmt doch durch euere Diskussion den Fahrtleiter nicht auseinander!
Wenn sich jemand so viel Mühe macht und sich mal etwas neues überlegt sollte man ihn doch eher unterstützen, wie man die Aufgabe durch zusätzlichen Begleittext etc. hätte "eindeutiger" machen können.
Ich war bei der Ori dabei und mir hat die Aufgabe sehr gut gefallen. Ich habe sie gleich als eine Variante einer Streckenskizze angesehen, die einen Anfang (südlich Neubronn) und ein Ende (Pfeilspitze) hat und bei der alle schwarzen Straßen auf dem Gesamtkürzesten Weg zu fahren sind (unter Berücksichtigung Einbahnstraßenprinzip).
Da ich im Südwesten noch nie davon gehört habe, dass irgendwo mal eine echte Streckenskizze (also ohne irgendwelche Striche, Pfeile etc.; d.h. alle weiterführenden Straßen auf dem Gesamtkürzesten Weg fahren...) als Aufgabe gefahren wurde finde ich diese Variante als eine gelunge Art der Annäherung an diese Aufgabenstellung. Eine Streckenskizze ohne eingezeichneten Punkt, Pfeil, Strich etc. hätte wahrscheinlich mehr zur Verwirrung beigetragen. Die Meisterschaftsserien im Südwesten zeichnen sich durch einfache und einfache Regeln aus, d.h. komplexe Regelwerke wie im Norden mit detaillierten Beschreibungen von Streckenskizzen, Unpassierbarkeiten, neutraler Strecke etc. gibt es hier nicht.
Gerade Profis (als Fahrtleiter und Beifahrer) wie Peter Kietzmann und Thomas Behning, die selbst immer bedacht sind, einmal etwas neues bei Ihren Top-Veranstaltungen zu bringen, sollten doch hier an einer "neuen Variante der Streckenskizze" auch etwas positives abgewinnen können - oder?
Ich bin übrigens als zugereister Bayer in diesem Jahr schon nördlich von Berlin bei der 2006-Tücken an den Start gegangen und ich werde im Oktober zum ersten Mal den langen Weg nach Bramsche antreten und zwar einzig und allein deswegen, weil ich bei den beiden besten Veranstaltungen nördlich der A6 auch etwas Neues bzw. eine neue oder besonders originell umgesetzte Variante einer Ori-Aufgabe "erfahren" will. In Berlin war ich begeistert von für mich neuen Aufgaben wie Pfeilwurm, Streckenskizze... In Bramsche gab es 2005 einen Strich/Wurm als Teil eines Autos, welches auf die Skizze aufgemalt war. 2004 gab es einen Doppelpfeil. Laut Internetrecherchen gab es bei der Tücken in der Vergangenheit mal eine Strich-/Wurmgräte als Variante der Fischgräte. Super - weiter so!
Also - bitte ein bisschen mehr Begeisterung für die Pfeil-Streckenskizze!
... und jetzt traue ich mich sogar, als "fortgeschrittener Anfänger" der Lösung von Top-Orifahrer Thomas Behning zu widersprechen (ich hoffe dass ich mich jetzt nicht zu sehr blamiere). Meine gesamtkürzeste Lösung lautete: Einmal den äußeren Bereich komplett entgegen dem Uhrzeigersinn fahren, also aus Neubrunn kommend hoch bis Kellerhaus, links auf die L1080 bis vor Zeis dann wieder links bis zum kleinen Dreieck, dann über Steinreute zurück bis Neubronn; damit ist der "äußere Kreis" erschlossen. Dann wieder hoch bis Kellerhaus, links auf die L1080 bis zum Schriftzug L1080 (diese Strecke ab Neubronn also zum zweiten Mal), dort südlich abbiegen die Querverbindung an Eichwald vorbei, dann T links und gleich wieder links die zweite Querverbindung nach Norden unter Sinklöhle vorbei bis zur Kreuzung nördlich Pfaffenloh und dann das kleine Stück (150 Meter) bis Kellerhaus zum dritten Mal zum Pfeilende - fertig.
Das ist die Gesamtkürzeste Strecke - Oder wer bietet weniger? Ich habe die Strecke mit dem Original-kleine-camel-trophy-Maßstabslineal nachgemessen und deshalb muss mein Ergebnis doch stimmen - oder?
Ich habe fertig...
Jürgen Brucksch