Mit Blick auf den Bericht zu "2008 Tücken" und der Antwort von Peter Kietzmann fände ich eine Diskussion über die optimale GA nicht schlecht.
Über der letzten Fassung haben mehrere Köpfe gegrübelt, denen ich die Fähigkeiten auch nicht absprechen will. Allerdings sehe ich in dem Werk durchaus einen faulen Kompromiss.
Auf der einen Seite steht der Wunsch im Vordergrund, die flüssige Abarbeitung der Aufgaben nicht durch unangenehme Fallen blockieren zu lassen. Dabei soll dem Wandel von Aufgabenstellungen möglichst ein Riegel vorgeschoben werden. Es besteht wohl der Wille, das Niveau nicht zu weit vom Anfängerniveau abzuheben. Auf der anderen Seite steht der Wunsch, dem Sport mit Köpfchen vor der besten Beschleunigung den Vorzug zu geben. Diese Veranstalter stehen mehr in der Pflicht, für die Klassen verschiedene Aufgaben zu entwickeln (umgekehrt kann man sagen: Eine Ori, in der A und B -fast- identische Aufgaben haben, ist ohnehin nicht sachgerecht)
Der Dialog mit Peter spinnt sich da offenbar zwischen zweien mit dem selben Wunsch (kompliziert in der Sache, sauber im Ergebnis). Nur wollte Peter das Regelwerk ignorieren, ich hoffte, er würde es einsetzen. Dass Aufgabenteile, egal ob unbenannt, alphabetisiert oder nummeriert jeweils von Teil zu Teil auf dem kürzesten Weg anzufahren sind, ergibt sich meines Erachtens daraus, dass (im Gegensatz zu vorherigen Fassung) in der GA dazu nichts mehr steht. Wer eine Reihenfolge will, muss sie benennen. Diese Änderung halte ich so hilfreich wie eine Vorschrift, eine Ori nur noch ohne Lenkrad zu fahren, zumal man die Durchführungsbestimmungen nach dem Willen der "Oberen" möglichst dünn halten soll.
Jedes Jahr gibt es Prügel für die Veranstalter, die mit "komplizierten" Auslegungen angeblich den Orisport kaputt machen. Die Tücke würde da übrigens den Vogel abschießen. Tut sie auch - mit den absolut höchsten Teilnehmerzahlen. Gelobt werden dafür Veranstaltungen, die kostenersparend und innovativ am selben Tag ausgetragen werden.
Man muss schon nahe bei wohnen oder ohne Probleme auch noch das Geld für 2 Übernachtungen (kostenersparend????) übrig haben, um da heil rauszukommen: Mit Karenz und dem ganzen Drum und Dran dürften mindestens 16 Stunden vor Ort weg sein. Dazu kommt An- und Abfahrt.
Beide Teilstücke zählen für die ADMV-Meisterschaft. Die Tücke ist mal rausgeschmissen worden, weil der Termin am 1.Februar einst für die Teilnehmer zu gefährlich war.
Jede Art von Sperrung der Idealstrecke muss neuerdings neutral umfahren werden. Auch dies ist sicher Wunsch der Vereinfachungsfraktion. Aber auch das ist albern, denn man kann die Teilnehmer auch offiziell und neutral an der selben Stelle vorbeischicken. Da gibt es noch mehr Beispiele
Ich will sagen: Sämtliche Veränderungen der letzten Jahre dienten nur dazu, neue Aufgabenstellungen möglichst auszuschließen, bisherige bis zu Unkenntlichkeit zu vereinfachen und die Veranstalter darauf einzuschwören, mit einfachen Aufgaben den Spaß am Fahren nicht zu bremsen.
Man merkt vielleicht, dass mir das nicht gefällt.
Kann sein, dass man anderer Meinung sein kann....
Es könnte ja Leute geben, die wissen, wie man den "Fahrern" und den "Denkern" schon im Reglement gerecht werden kann...?
Lieber Leser, was ist mit Dir?
Michael Kissel